Pilzzucht FAQ Allgemein
Allgmeine Fragen
Grundsätzlich ist ein Kellerraum der Ort welcher den Voraussetzungen zum Pilze züchten bzgl. Luftfeuchte und Temperatur am nächsten kommt.
Wenn zum Pilze züchten fix und fertig vorgezogene und fruchtungsbereite Pilzzucht Sets verwendet werden ist ein Kellerraum immer der idealste Platz, vorausgesetzt dieser ist der feuchteste und kühlste Ort der zur Verfügung steht.
Wenn noch eine Besiedlungsphase notwendig ist, sollte das Pilzzuchtset erst einmal unter Beachtung der zugehörigen Pilzzucht Anleitung an einem wärmeren Ort vorgezogen werden.
Grundsätzlich reicht schon Dämmerlicht für einen gesunden Fruchtkörper bzw. Pilzwachstum aus.
Als Orientierung gilt: Wenn man in der Nähe der Pilzkultur am Tage noch Zeitung lesen kann, reichen die Lichtverhältnisse aus. Einige Pilzarten wie z.B. der Austernpilz benötigen für die Ausbildung von Pilzen bzw. Fruchtkörpern ein wenig Licht. Andere Pilzarten wie der Champignon kommen in der Pilzzucht ganz ohne Licht aus. Die Pilzkultur sollte jedoch keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden, da dies zur Überhitzung der Pilzkultur durch Wärmestau und zu schnellerer Austrocknung führen kann.
Besonders bei Pilzen, welche traubenartig heranwachsen, empfiehlt es sich immer ganze Trauben abzuernten. Einzeln wachsende Pilze können auch zeitlich unabhängig geerntet werden. In einer Wachstumswelle wachsen nicht alle Pilze vollständig heran. Das liegt naturgemäß daran das die für eine solche Wachstumswelle vom Pilzmyzel angereicherten Energien dabei für die Ausbildung von möglichst vielen Fruchtkörpern genutzt und verbraucht werden und die Pilzkultur sich im Anschluss erst einmal erholen muß, um neue Nährstoffe für eine erneute Wachstumswelle anzureichern.
Leider ist das Aufwerten von abgetragenen Pilzkulturen mit neuen Nährstoffen nicht möglich, da das verbrauchte Pilzsubstrat schon zu sehr geschwächt ist um die zugegebenen Nährstoffe ausreichend schnell zu besiedeln. Bei abgetragenen bzw. verbrauchten Pilzsubstraten ist es zudem sehr wahrscheinlich das diese schon mit Konkurrenzorganismen befallen sind, welche die neuen Nährstoffe schnell besiedeln und sich auch in der geschwächten Pilzkultur noch schneller durchsetzen würden.
Pilzsporen bilden sich naturgemäß an erntereifen vermehrt an überreifen Pilzen als grau weißer Niederschlag in oder um die Pilzzuchtkulturen oder Pilzzucht Sets herum.
Diese Sporen könnten sich unter optimalen Bedingungen in der Natur auf bestimmten Nährstoffen wie frischem Holz ansiedeln. Im Haus ist ein Übergang dieser auf die Bausubstanz ausgeschlossen.
Um Verschmutzungen durch Pilzsporen zu vermeiden, sollten erntereife Pilze geerntet und nicht unnötig lange an der Pilzzucht Kultur belassen werden.
Schadinsekten werden durch den Geruch des Pilzsubstrates und der Pilze angelockt. Verhindern können Sie dies, indem Sie z.B. Obst und Gemüse nicht in der Nähe der Pilzkultur lagern. Decken Sie die Pilzzuchtbox bzw. den Karton der Pilzkultur, wenn nötig zusätzlich mit Fliegengaze ab. Bei Insektenbefall können Sie sich zusätzlich mit Gelbtafeln zur Schädlingsbekämpfung aus dem Fachmarkt und durch regelmäßiges Absaugen dieser mit einem Staubsauger behelfen.
Im Haus ist die Pilzzucht ganzjährig möglich.
Im Freiland beginnt die Pilzsaison im Frühjahr sobald die Durchschnittstemperatur am Tage über 15°C liegt.
Als Nährmedium wird allgemein die Nahrungsgrundlage des Pilzmyzels bezeichnet. Das Pilzmyzel durchwächst das Nährmedium und wandelt die enthaltenen Nährstoffe um. Nährmedien sind in den Reinkulturen zur Vermehrung z.B. mit einem Geliermittel wie Agar-Agar und Nährstoffen wie Malzextrakt vermischte Nährlösungen, welche in Petrischalen oder Reagenzgläsern ausgegossen werden und gelieren.
Auch Pilzsubstratmischungen oder zellulosehaltige Grundstoffe wie Stroh oder Holz bezeichnet man im Pilzzucht Bereich als Nährmedien.
In der kalten Jahreszeit und wegen der hohen Luftfeuchte die geschaffen werden kann, ist ein Gewächshaus für die Pilzzucht grundsätzlich gut geeignet. Jedoch sollte die Raumtemperatur stets überwacht werden da es durch Sonneneinstrahlung und mangelnde Belüftung aufgrund zu hoher Temperaturen schnell zur Schädigung der Pilzkultur durch Überhitzung kommen kann. Deshalb sollte ein Gewächshaus, wenn es zum Pilze züchten genutzt wird, immer gut belüftet sein (auf Sonneneinstrahlung achten). Insbesondere wärmeliebende Pilzarten wie Braunkappen bzw. Kulturträuschling, Rosenseitlinge, Reishipilze oder Pioppino Pilze fühlen sich in einem nicht zu warmen und feuchten Gewächshaus pudelwohl.
Fertig-Pilzzuchtkulturen
Habe alle restlichen kleinen u. kleinste Pilze abgeschnitten und die Folie für die Ruhephase geöffnet. Bei welchen Temperaturen sollen die Kulturen jetzt stehen?
Die Temperaturen können gleichbleibend sein und je nach Pilzart 15-20 °C betragen. Etwas höhere Temperaturen zwischen 20-25 °C während der Ruhephase beschleunigen aber die Regeneration.
Der Lichtbedarf zur Zucht von Pilzen im Haus ist von der Pilzart, welche kultiviert werden soll abhängig.
Einige Pilzarten wie Champignons benötigen kein Licht und können z.B. in einem Kellerraum in völliger Dunkelheit gezüchtet werden.
Es gibt aber auch Pilzarten wie den Austernpilz, welcher geringfügig Licht benötigt um formschöne und gesunde Pilze auszubilden. Als Faustregel gilt, die Lichtverhältnisse sollten so gewählt sein das man in dem jeweiligen Raum am Tag bei natürlichem Licht Zeitung lesen kann.
Wenn beispielsweise nur ein fensterloser Kellerraum zur Verfügung steht, sollte man Pilzarten verwenden die ohne Licht gedeihen oder der jeweiligen Pilzkultur für 5-8 Stunden am Tag Kunstlicht für das Pilzwachstum zur Verfügung stellen. In diesem Fall reicht schon eine stromsparende LED Lichtquelle geringer Leistung, welche über eine Zeitschaltuhr gesteuert werden kann, aus.
Bei diesen Wucherungen handelt es sich also um nicht vollständig ausgebildete Fruchtkörper der Pilzkultur. Die schlagartige Ausbildung von so zahlreichen kleinen Pilzen bzw. Fruchtkörpern dient in der Natur vermutlich dazu, Verluste durch Fressfeinde wie Insekten auszugleichen.
Eine Pilzkultur nutzt verschiedene natürliche Wachstumsbedingungen um das Pilzwachstum zum bestmöglichen Zeitpunkt einzuleit.
Zu den wichtigsten zählen in der Natur Niederschläge, die eine optimale Umgebungsfeuchte garantieren, eine höhere Sauerstoffkonzentration, die dem Pilzmyzel signalisiert das es die Außenseite (z.B. eines Baumstammes) erreicht hat und sich Pilze ungehindert entwickeln können.
So kündigen fallende Außentemperaturen die richtige Jahreszeit an oder Erschütterungen z.B. durch Umfallen eines mit der Pilzkultur besiedelten Baumes, welcher infolgedessen dann auf dem Waldboden zum Liegen kommt, zeigt der Pilzkultur den Kontakt zum Erdreich an. Diese natürlichen Indikatoren für das Pilzwachstum, nutzt der schlaue Pilzzüchter um den gewünschten Zeitpunkt zum Pilze züchten durch Wässern der Pilzzucht-Kultur, mehr Belüftung, Absenken der Umgebungstemperatur oder Erschütterungen durch leichtes Abklopfen der Pilzkultur zu simulieren, selbst zu bestimmen.
Wenn diese Faktoren ungleich um die Pilzkultur herum verteilt vorliegen, kann es folglich vorkommen, dass sich je nach Erntewelle nur an bestimmten Stellen Pilze bilden.
Insbesondere bei geschwächten, befallenen und fast abgetragenen Kulturen vollbringt die Natur wahre Wunder, wenn man die Pilzkulturen bei feuchter und kühler Witterung, möglichst vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt, im Freiland aufstellt.
Bei Pilzarten, insbesondere bei Austernpilzen, die Ihre Fruchtkörper traubenartig ausbilden bzw. welche zu übermäßiger Fruchtkörperausbildung neigen, empfiehlt es sich das Pilzwachstum zu steuern und zu begrenzen um qualitativ hochwertige Pilze zu erhalten.
Dies erreicht man durch das belassen der Folie an der Pilzkultur und das Anbringen von einer begrenzten Anzahl kreuzförmiger Öffnungen.
Das belassen der Folie an der Pilzkultur schützt das Pilzsubstrat vor übermäßiger Ausbildung von Fruchtkörpern, welche eine Vielzahl, aber nur sehr kleiner Pilze hervorbringt, sowie vor Austrocknung und Konkurrenzorganismenbefall, welcher insbesondere durch Stielreste und Pilzsporen begünstigt wird. Deshalb ist es empfehlenswert abgetragene Öffnungen mit Klebeband zu verschließen.
Damit die Pilzkultur genügend Sauerstoff erhält, sollten aber zeitgleich neue kreuzförmige Öffnungen an Stellen die noch möglichst dicht mit weißem Pilzmyzel besiedelt sind, angebracht werden.
Wässern sollte man die Pilzkultur immer durch begießen oder untertauchen mit oder in frischem, sauberen und kaltem Leitungswasser.
Wässern sollte man die Pilzkultur immer durch begießen oder untertauchen mit oder in frischem, sauberen und kaltem Leitungswasser.
Wässern Sie immer dann, wenn sich die Pilzkultur oder die Pilze nicht mehr optimal feucht anfühlen oder das Gewicht der Pilzkultur merklich abgenommen hat.
Die Pilzzucht Kultur muß wie in der gesamten Kulturphase auch in der Ruhephase feucht, kühl und luftig gelagert werden.
Der Zeitpunkt einer Wachstumswelle kann durch bestimmte Faktoren eingeleitet bzw. begünstigt werden. Durch einen Temperaturschock durch das Absenken der Temperatur, durch Wässern oder Erschütterung kann eine Wachstumswelle begünstigt werden.
Tauchen Sie die Pilzkultur in kaltem Leitungswasser für 2-3 Stunden vollständig unter und schon sind die wichtigsten Faktoren erfüllt.
Die Wartezeit bis zur ersten Pilzernte ist von vielen Faktoren wie der Pilzart dem Kulturverfahren oder den Wachstumsbedingungen abhängig.
Allgemein liegt die Wartezeit bei fertig vorgezogenen Pilzkulturen je nach Pilzart zwischen 10 bis 30 Tagen.
Das befeuchten einer möglichst großen Oberfläche sorgt für eine hohe Verdunstung.
Im Haushalt verfügbare wasserspeichernde Materialien wie z.B. ein flauschiges Handtuch oder ein Schwamm welcher ohne direkten Kontakt mit dem Pilzsubstrat zur Vermeidung von Staunässe unter oder neben die Pilzzucht-Kultur gelegt wird erzielt sehr gute Ergebnisse.
Auch eine flache Schale Wasser oder ein befeuchteter Mauerziegel können als Verdunstungsbefeuchter verwendet werden.
Die Ruhephase endet je nach Umgebungstemperatur und Luftfeuchte nach 2-3 Wochen. Man erkennt dies auch daran das sich wieder kleine Fruchtkörper bzw. Pilzansätze bilden.
Je nach den vorhandenen Wachstumsbedingungen z.B. bei zu geringer Umgebungsluftfeuchte kommt es vor das sich ein Teil der Fruchtkörperansätze zurückbildet und die Pilzkultur ihre ganze Energie auf das weitere Wachstum einiger weniger Fruchtkörperansätze konzentriert. Dadurch entwickeln sich teilweise riesige Pilz-Exemplare. Diese Riesenpilze sind aber genau so frisch und hochwertig wie kleinere Pilze. Mit der Ernte wartet man immer bis sich der Hutrand nach außen wölbt und das Wachstum sichtbar nachlässt.
Das Pilzmyzel der Pilzart, welche sich in der Pilzkultur befindet, verdichtet sich auf der Oberfläche der Pilzkultur zu Fruchtkörpern, den sogenannten Pilzen.
Besonders bei wuchsfreudigen Pilzarten und energiereichen Pilzkulturen entwickelt sich, sobald die Fruchtkörperbildung einsetzt, naturgemäß eine große Anzahl von Fruchtkörpern.
Ein Teil dieser Fruchtkörper wird von der Pilzkultur weiter zu erntereifen Pilzen ausgebildet, der andere Teil bildet sich zurück oder bleibt in diesem Stadium.